Mit dem Video zu seinem Street-Track "The Hills" hat THE WEEKND erst vor zwei Wochen einen ersten Vorgeschmack auf sein neues Album vorgelegt – und nach nur 10 Tagen verzeichnete der Track rund 20 Millionen Views bei VEVO/YouTube. Eine Zahl, die perfekt unterstreicht, wie gebannt die Fans darauf warten, dass der schüchterne und immer noch geheimnisumwobene Sänger und Songwriter aus Toronto, der eigentlich Abel Tesfaye heißt, endlich sein neues Album vorlegt und damit das dritte Kapitel seiner einzigartigen Karriere aufschlägt. Diese Woche nun präsentiert The Weeknd mit "Can't Feel My Face" seine erste offizielle Single und eröffnet damit den Countdown zu seinem Album, das am 31. August erscheinen soll.

Über einer überraschend eingängigen Produktion zeigt der 25-Jährige, der erst zum Jahreswechsel mit dem Song "Earned It" (erschienen auf dem "Fifty Shades of Grey"-Soundtrack) Platz 3 der US-Charts erobert hatte, warum er seit gut drei Jahren als Speerspitze des "neuen R&B" gilt: Leidenschaftlich, tiefsinnig, zerrissen, kein bisschen beschönigend, geht es ihm nach wie vor eher um die Kehrseite der klassischen R&B-Themenpalette, um nächtliche Stimmungen, um emotionale Abgründe, die jedoch über der Produktion von Co-Autor Max Martin noch eindringlicher klingen als zuvor. "I can't feel my face when I'm with you/but I love it", singt Tesfaye im Refrain, der ihn zum Teil wirklich wie eine Reinkarnation von Michael Jackson klingen lässt. Am gestrigen Montagabend (08.06.) präsentierte The Weeknd seine neue Single erstmals live: Zum Abschluss der Apple-Keynote, die Millionen von Menschen weltweit live an den Bildschirmen mitverfolgten....

Schon bevor Abel Tesfaye im Jahr 2013 mit "Kiss Land" sein "erstes richtiges Album" veröffentlichte, wie er damals gegenüber dem Complex Magazine sagte, galt er als der wichtigste Vertreter der neuen R&B-Bewegung: 2011 hatte der heute 25-Jährige auf eigene Faust drei gefeierte Mixtapes ins Netz gestellt, die im Jahr drauf als "Trilogy" auf Anhieb Platz 4 der US-Billboard-Charts erobern sollten. Auch hierzulande für seinen "global attraktiven, transzendierenden Pop-Sound (...) für das 21. Jahrhundert" (Der Spiegel) gefeiert, schaffte es "Kiss Land" bis auf Platz 2 der US-Charts, während Tesfaye inzwischen bereits als "das größte Talent seit Michael Jackson" (MTV USA) bezeichnet wurde und er selbst das The O2 in London ausverkaufte (November 2013). Sein im Rausch ertränkter, sphärischer R&B-Entwurf, seine verstörend-eingängigen Comedown-Soul-Songs mit permanentem NSFW-Faktor haben ihm längst einen Platz unter den Top-Acts unserer Zeit gesichert.

"The worst is yet to come", lautet THE WEEKND's unheilvolle Prophezeiung auf "Can't Feel My Face". Für seine Fans stimmt ganz klar das Gegenteil.